Ilse-Christine Otto

… ist Professorin für Gesang und Methodik des klassischen Gesangs an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn-Bartholdy“ Leipzig.

Als Sopranistin gilt ihre große Liebe den Konzertpartien Mozarts, Mendelssohns und Bachs, die sie u.a. unter Helmuth Rilling und Max Pommer zur Aufführung brachte. Opernengagements führten sie nach u.a. Hagen,  Aachen, Lübeck, Baden-Baden, die Opéra Paris-Massy und die Kammeroper in Hamburg. 

Ilse-Christine Otto studierte u.a. in Berlin bei Ingrid Figur und und in Hamburg bei Judith Beckmann. Nach Lehraufträgen für das Hauptfach Gesang in Hamburg und Fachdidaktik in Rostock betreut sie seit 2015 als Professorin eine Gesangsklasse an der HMT Leipzig und leitet dort die Seminare Methodik und Lehrpraxis. 

Als gefragte Dozentin, Referentin und Jurorin ist sie zudem regelmäßig auf Kursen, Kongressen und Wettbewerben tätig. Sie co-organisiert das Leipziger Symposium für Kinder-und Jugendstimmbildung und tritt zudem als Autorin und Redakteurin von Fachartikeln in Erscheinung.

Mut:

  1. Fähigkeit, in einer gefährlichen, riskanten Situation seine Angst zu überwinden; Furchtlosigkeit angesichts einer Situation, in der man Angst haben könnte"großer Mut"

  2. [grundsätzliche] Bereitschaft, angesichts zu erwartender Nachteile etwas zu tun, was man für richtig hält

Lust:

  1. inneres Bedürfnis, etwas Bestimmtes zu tun, haben zu wollen; auf die Befriedigung eines Wunsches gerichtetes Verlangen

  2. aus der Befriedigung, der Erfüllung eines Wunsches, dem Gefallen an etwas entstehendes angenehmes, freudiges Gefühl; gesteigerte Freude; Vergnügen

„Lust und Mut, das sind Mottos, mit denen ich für gewöhnlich in ein neues Studienjahr starte. Ich möchte meine Studierenden in ihrer Lust bestärken, sich mitzuteilen und ermutigen, in Kommunikation zu treten, ihre Message rüberzubringen. Ich halte mich nicht zurück, sondern schicke wirklich hinaus, was mir wichtig ist. – Das bedeutet für mich Mut.”

Kennen:lernen

  • „Das war zu Hause mit meinem Vater und seinem Plattenspieler. Er sang italienische Opern, und zwar von Anfang bis Ende - alle Rollen - und tanzte dazu auf dem Wohnzimmerteppich. Er sang gar nicht besonders schön, aber inbrünstig und sehr überzeugend. Irgendwann nahm er mich dann auch mit in Opernvorstellungen am Lübecker Stadttheater. Am begeistertsten war ich als Kind, als der Kinderchor bei Hänsel und Gretel auftrat - endlich solche Menschen wie ich, dachte ich damals.“

  • „Meinen Lehrerinnen Judith Beckmann und Ingrid Figur bin ich sehr dankbar.

    Ingrid Figur stellte mich technisch auf sichere Beine. Bei Judith Beckmann lernte ich dann laufen. Gerade Judith Beckmann hatte große Freude am Entdecken und Fördern von Einzelpersönlichkeiten. Sie war dabei streng - aber auch wahnsinnig unerschrocken bei Misserfolgen. Ging etwas schief, probierte man es eben weiter. Darin wurde sie zum großen Vorbild für mich.

    Als es mit der Professur in Leipzig klappte, rief ich sie an und erzählte ihr davon. Sie sagte „Prima, dann gib es nun weiter!“. Ihr Wissen erhielt ich nicht als Geschenk sondern sollte es weiterreichen, wie bei einer Art Generationenvertrag. Ich möchte mein Wissen, meine Kunst darum auch nicht zurückhalten. Ich geb sie jetzt dir, denn sie ist nicht mein Eigentum.“

  • “Zunächst einmal sollte die Stimme von Natur aus kraftvoll und schön sein.

    Menschen, die sich für ein Gesangsstudium interessieren, sollten außerdem gut hören, das Gehörte schnell abnehmen können und eine besonders große Musikalität an den Tag legen. Ich vergleiche das mit dem Sprechen einer Sprache. Man sollte die Sprache der Musik bereits vor Beginn des Studiums fliessend sprechen. Das ist die Grundlage für die Unmittelbarkeit des künstlerischen Ausdrucks beim Singen. Wer das Singen zu seinem Beruf machen möchte, sollte unbedingt auch Fleiss und zähen Biss mitbringen. Zudem freue ich mich über positive und mutige junge Persönlichkeiten, die sich den mitunter großen Herausforderungen eines solchen Studiums stellen möchten.”

  • “An erster Stelle ist es mir wichtig, meinen Studierenden ein von Grund auf sauberes Handwerk zu vermitteln. Das Singen soll mühelos, effizient und auf höchstem Niveau stattfinden können.

    Und ich möchte, dass meine Studierenden Mut und Lust entwickeln, eigene Aussagen zu tätigen und für ihre Kunst Risiken einzugehen. Dazu gehört, dass sie es schaffen, das Potential in Fehlern und Umwegen zu erkennen, um sich nach jedem neuen Versuch zu fragen: „Was hat funktioniert und was nicht. Und warum hat es oder hat es nicht funktioniert?“. Und dass sie in jedem Falle mutig den nächsten Versuch starten!

    Am Ende eines Studiums sollen sie eine funktionierende Verbindung zum eigenen Körper aufgebaut haben, ihr eigenes Timbre gefunden haben, ihre Persönlichkeit frei entfalten können und wissen, was sie selbst einzigartig und besonders macht.

    Junge Menschen auf ihrem sängerischen Weg zu begleiten empfinde ich als enormes Privileg. Ich freue mich jeden Tag über die astreinen Persönlichkeiten in meiner Klasse, Ich darf ihnen beim Entdecken und später beim Meistern ihres Instrumentes, beim Entfalten ihrer kreativen Kraft helfen. Das ist wie Räuberleiter halten- nur kunstvoller.”

Referentin/
Dozentin

  • 13. April 2024, BDG Kongress (Leipzig):

  • Podiumsgespräch und Lehrdemonstration “Die junge Männerstimme im Unterricht” , Prof. Ilse-Christine Otto/ KS. Prof. Roland Schubert, Leipzig

  • 2024: Organisation des BDG Kongresses | HMT Leipzig

  • 2023/2024: Gesangs-Kurs am Landesgymnsasium Wernigerode

  • 2022: Veranstalterin & Referentin „Tag der Männerstimme“ | HMT Leipzig

  • seit 2015: Organisation und jährlichen Durchführung des Leipziger Symposiums für Kinder und Jugendstimme an der HMT Leipzig als Mitglied des Konzeptionsteams

    • 2020: Konzeption & Leitung des Workshops „Feedback im Gesangsunterricht“

    • 2019: Konzeption & Leitung des Workshops „Lauschen – Erkennen – Lehren“, Einzelstimmbildung mit klassischem Schwerpunkt

  • seit 2015: Dozentin sowie Konzeption & Durchführung des Lehrgangs für das Gesangspädagogische Zertifikat (GPZ) des Bundes Deutscher Gesangspädagogen (BDG)

    außerdem:

  • seit 2023: Neukonzeption des GPKidZ Lehrgangs für das Gesangspädagogische Zertifikat im Bereich der Kinderstimme(GPZ) des Bundes Deutscher Gesangspädagogen (BDG)

  • Dozentin für Fortbildungen der Lehrkräfte der VDM Musikschulen in Sachsen

    • 2023: „Con spirito“- Interpretationskurs für Gesang an der Musikschule „Johann Sebastian Bach“ Leipzig

  • regelmäßig Jurorin bei Jugend Musiziert & WESPE 

  • Jurorin bei Begabtenvorspielen des VdM in Sachsen

  • Jurorin in der Kommission zur Auswahl des „World Youth Choir" (Weltjugendchor) in Kooperation mit dem AMJ, Arbeitskreis Musik in der Jugend

Publikationen

  • „Die Nähe-Distanz-Regulation in (Gesangs-)pädagogik und Therapie" | erschienen in: Beziehungssystem Stimme" | Logos Verlag Berlin 2018

  • „Lauschen - Erkennen - Lehren: Einzelstimmbildung mit klassischem Schwerpunkt" | erschienen in: „Stimmen hören, Potentiale entwickeln, Störungen behandeln“ | Logos Verlag Berlin 2020

  • „Wie sag ich’s meinen Schülern?: Hören - Beurteilen - Feedback geben“ | erschienen in: „Harmonie Dissonanz Kritikkultur“ | Logos Verlag Berlin 2021

  • Autorin und redaktionelle Leitung der Kommission zur Neuerstellung der VdM Rahmenlehrpläne für klassischen Gesang (Verband Deutscher Musikschulen) | Veröffentlichung im Bosse Verlag (voraussichtlich Mitte 2024)